Kurz vor der IHK Prüfung – Rettung in letzter Sekunde?

2. Februar 2018 Aus Von Topbildung.jetzt
Kurz vor der IHK Prüfung – Rettung in letzter Sekunde?

Nur noch wenige Wochen und die Prüflinge der Lehrgänge Geprüfter Handelsfachwirt (IHK), Fachwirt im Gesundheits-und Sozialwesen (IHK) oder auch Geprüfter Wirtschaftsfachwirt (IHK) starten in ihre schriftlichen Prüfungen.

Sicherlich werden sich die meisten TeilnehmerInnen der Lehrgänge systematisch und von Anfang an mit dem Unterrichtsstoff beschäftigt haben. Doch was kann man so kurz vor der Prüfung noch tun um die eigene Vorbereitung zu optimieren?
Ich möchte folgend einige praktische Tipps geben und bin mir dabei natürlich bewusst, dass es keine „universelle“ Lösung geben kann. Wenn also etwas für die Leserin/den Leser dabei ist, dann nutzen diese meine Gedanken. Alle anderen nutzen einfach ihre bewährten Methoden.

1. Schritt “Wissensinventur“
Bitte nehmen Sie den Rahmenlehrplan oder auch die Lehrgangsskripte Ihrer Fortbildung zur Hand. ( Nicht Ihre Mitschriften)
Nun gehen Sie Punkt für Punkt den Rahmenlehrplan oder auch das Stichwortverzeichnis Ihres Lehrgangsskriptes durch. Dabei markieren Sie ausschließlich die Punkte, von denen Sie noch nie etwas gehört haben oder die Ihnen entfallen sind. Die Auswahl wird wertvoller, wenn Sie sich zu jedem Punkt einige Sätze in Gedanken überlegen. Zum Beispiel Worum geht es? Was nützt es? Was hat es für Vor- und Nachteile? und Wie würde ich es anwenden?

2. Schritt „Lücken schließen“
Sie werden nun eine Liste vorliegen haben, die alle Punkte enthält die für Sie völlig fremd sind oder wieder fremd geworden sind.
Nun werden Sie natürlich eigene Wege gefunden haben um Wissen zu Erarbeiten, zu Wiederholen und zu Festigen. Es hat sich bei einigen TeilnehmerInnen bewährt, dass diese die Lücken durch youtube und Co. schließen. Die auf YouTube zu findenden Videos müssen jedoch darauf untersucht werden, ob sie das Niveau Ihrer Fortbildung darstellen. Universitäre Vorlesungen würden Sie nur verwirren und Ihnen Zeit rauben. Schauen Sie doch mal zu den Kurzvideos des Dr. Marius Ebert, der IUBH oder auch Videos von „schneller-schlau“. Diese Liste ist keineswegs vollständig und soll nur einen Anhaltspunkt darstellen. Weitere Hilfsmittel sind Prüfungsvorbereitungsbücher, z.B. aus dem Kiehl – Verlag. Wichtig ist jedoch, dass Sie so kurz vor der Prüfung nicht versuchen die gesamte Literatur durchzuarbeiten. Suchen Sie gezielt nach den Stichworten, die Sie unter Schritt 1 als Wissenslücken identifiziert haben.

3. Schritt „Üben mit alten Prüfungsfragen“
Was ist wichtig im Umgang mit alten Prüfungsfragen?
Die Erkenntnis, dass diese eben „alt“ sind. Sie eignen sich jedoch hervorragend zum Üben des Aufgabenverständnisses und zum Training einer strukturierten Herangehensweise. Es sind aber eben nicht Ihre Aufgaben.
Und trotzdem ist ein wichtiger Punkt anzusprechen.
In sehr beschränkten Teilgebieten, z.B. Einführung in den Außenhandel bei den Wirtschaftsfachwirten oder auch den Betriebsformen und der Betriebsformendynamik besteht die Chance, dass Ihre Aufgaben den bisher gestellten zumindest ähneln.
So bemühen sich die Aufgabenlyriker jedes Jahr von Neuen in den Situationsaufgaben der Wirtschaftsfachwirtprüfung das Thema „Vertriebsmanagment“ unterzubringen.
Im aktuellen IHK Skript ein Thema mit drei Seiten Umfang.
Und natürlich ähneln sich die Fragestellungen der verschiedenen Jahrgänge mitunter. Sicherlich werden Sie in Marketing und Unternehmensführung immer wieder mit Instrumenten des strategischen Controlling oder den Marketingstrategien von Porter und Ansoff zu tun haben.

4. Schritt „Nichts ausschließen und hinzudichten“
Zugegeben dieser letzte Tipp ist kein echter Schritt, sondern vielmehr eine Grundregel. Der eine oder andere Dozent schließt im Unterricht Themen für die Prüfung aus. Nun stellt sich natürlich die Frage woher diese „todsicheren“ Tipps kommen. Wenn der Dozent Aufgabenlyriker ist, dann würde er sich mit den Hinweisen an Sie strafbar machen. Wenn er Hellseher ist, dann würde er mit der Vorhersage von Börsenkursen sicherlich mehr wirtschaftlichen Erfolg haben als mit der Tätigkeit eines Honorardozenten. Ein Dozent kann Ihnen Hinweise geben, was Sie sich nochmals anschauen sollten, weil es schon einige Male in der Prüfung gefragt wurde. Er kann jedoch nichts ausschließen, was im entsprechenden Rahmenplan festgelegt ist. Genauso sollte es sich mit zusätzlichem Wissen Verhalten. Konzentrieren Sie sich bitte auf die Inhalte des Rahmenplans und Ihrer Skripte. Sie stehen kurz vor der Prüfung und sollten sich nicht verzetteln.

5. Schritt „Aufgabentypen unterscheiden“
„Nennen“ heißt „nennen“, es wird also eine Aufzählung von Stichpunkten von Ihnen verlangt. Jede Erläuterung raubt Zeit und bringt keine zusätzlichen Fleißpunkte. Wenn fünf Punkte zu nennen sind, dann nennen Sie fünf Punkte. Es gibt immer wieder Prüfer, die zusätzliche Punkte streichen und unbeachtet lassen. Diese Prüfer sind dabei nicht böse, sondern sie halten sich an die Regeln. (Siehe Deckblatt Ihres Aufgabensatzes zur Prüfung). Ein regelkonformer Prüfer spielt also nicht „5 aus 8″, sondern bewertet nur die ersten fünf Anstriche.
„Erläutern“heißt, dass Sie den gesuchten Fakt näher beschreiben sollen, Vor – und Nachteile zeigen, ein Beispiel aufführen oder auch die Anwendungsgebiete darstellen.
Wenn Sie eine systematische Lösung erarbeiten sollen und die Aufgabe einen hohen Punkteumfang hat, dann ist es nicht ausreichend einfach ein paar Instrumente zu erläutern. Systematisch heißt hier eine Vorgehensweise die sich am Managementregelkreis orientiert zu wählen. Also von der IST Analyse bis zur Wirksamkeitskontrolle zu zeigen, wie Sie die Aufgabe in der Praxis lösen würden.

Und nun wünsche ich Ihnen eine spannende Prüfungsvorbereitungszeit und gutes Gelingen.

Denken Sie daran: Wenn es jeder einfach könnte, hätte es keine Wert.

Ihr Dozent Steffen Peter, MBA

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